Die Sicherheitslage im deutschen Fußball steht derzeit im Mittelpunkt hitziger Debatten. Politiker erhöhen den Druck auf Verbände und Vereine, während Fanorganisationen sich übergangen fühlen.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann warnt vor möglichen Spielabbrüchen, sollten Gewalt und Pyrotechnik nicht eingedämmt werden. Er fordert eine klare Distanzierung der Profiklubs von solchen Vorfällen.
Die Deutsche Fußball-Liga (DFL) und der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bereiten sich auf Gespräche mit politischen Vertretern vor. Hans-Joachim Watzke, DFB-Vizepräsident und DFL-Aufsichtsratschef, räumt Probleme ein, kritisiert aber die scharfe Rhetorik einiger Politiker.
Verbesserungsvorschläge der AG Stadionsicherheit umfassen:
- Einsatz von Metalldetektoren an Stadioneingängen
- Weitergabe von Polizeivideos an Klubs
- Verstärkter Dialog mit Fans
- Mehr Präventionsmaßnahmen
Eine differenziertere Bestrafung bei Pyrotechnikvorfällen wird angestrebt. Kollektivstrafen lehnt die AG ab.
Die Kostenbeteiligung bei Hochrisikospielen bleibt ein wichtiges Thema. Vereine sollen laut Herrmann selbst für mehr Sicherheit sorgen, um den Polizeieinsatz zu reduzieren.
Aktuelle Zahlen zur Sicherheitslage:
- 1176 verletzte Personen in der Saison 2022/23 (Bundesliga, 2. Liga, 3. Liga)
- Signifikanter Anstieg unerlaubter Pyrotechnik
ZIS-Leiter Oliver Strudthoff plädiert für konsequentere Stadionverbote.
Fanorganisationen kritisieren ihren Ausschluss von den Gesprächen in München. Sie werfen der Politik Populismus vor und bezeichnen einige Darstellungen als realitätsfern.
Die Debatte um Sicherheit im Fußball bleibt komplex. Alle Beteiligten suchen nach Lösungen, um die Stadionerfahrung sicher und positiv zu gestalten.